PECH-Regel: Soforthilfe bei Sportverletzungen

Was besagt die PECH-Regel? Wie lang soll gekühlt werden? Kompakte Infos zum PECH-Schema, inkl. PDF zum Download und Ausdrucken.

Muskelverletzung

Bei der PECH-Regel (Pause – Eis – Compression – Hochlagern) handelt es sich um eine Sofortmaßnahme bei Sportverletzungen, wie z. B. einem Muskelfaserriss oder Gelenkverletzungen. Das SCHEMA kann den Heilungsverlauf günstig beeinflussen und unter Umständen weitere Schäden verhindern.

Die ersten Minuten nach einer Sportverletzung und rasches handeln sich wichtig, denn wie bereites der berühmte Arzt des Fußballteams von Bayern München, Dr. Müller-Wohlfahrt sagte:

Jede Minute, die nach der Verletzung ohne Versorgung verstreicht, bedeutet eine längere Reha.

Das PECH-Schema im Detail

P: Pause und Ruhigstellung, damit Verschlimmerungen ausgeschlossen werden können.

E: Eis kühlt und sorgt so dafür, dass keine Einblutungen und damit weitere Schwellungen erfolgen. Es hilft zudem gegen Schmerzen. Wichtig beim Kühlen ist, dass direkter Hautkontakt und Eis vermieden werden muss, da Erfrierungen und Verbrennungen die Folge sein können. Ein Stück Stoff oder ein Handtuch sind geeignete Hilfsmittel.

Wie lang soll gekühlt werden?

Es sollte so oft wie möglich gekühlt werden, allerdings jeweils nur für die Dauer von 10 Minuten. Nach ein paar Minuten Pause kann mit einer weiteren Kühlphase begonnen werden. Wie lang die Pause zwischen den Kühlphasen ist, hängt im Wesentlichen von der Art der Verletzung und den gewählten Hilfsmitteln ab.

C: Bei der Compression wird ein dosierter Druckverband angelegt, um die Schwellung zu verringern. Der Verband sollte mit leichter bis mittlerer Spannung angelegt werden, ohne das Körperteile abgeschnürt werden!

H: Durch das Hochlagern kommt es zu einem Rückfluss des Bluts und der Schwellflüssigkeit. Der verletzte Teil sollte sich über Herzhöhe befinden. Bei ernsthaften Verletzungen sollte zudem Hilfe geholt bzw. ein Sportarzt aufgesucht werden.

Sonderfall: PECH-Schema beim Muskelfaserriss

PECH-Regel: SportverletzungenDie PECH-Regel kommt auch bei einem Muskelfaserriss als Erste-Hilfe-Maßnahme zum Einsatz. Umso schneller die Fixierung und Kühlung erfolgt, desto kürzer wird die Zwangspause und anschließende Zeit bei der Reha für den Sportler.

Allerdings gibt es eine Besonderheit beim Muskelfaserriss, denn die Dauer der Akutbehandlung verändert sich. Die Pause und Behandlung wird deutlich länger durchgeführt.

Ausnahme: Wann das PECH-Schema nicht angewandt werden sollte

Bei einem Muskelkrampf ist das Kühlen kontraproduktiv, daher sollte in diesem Fall die PECH-Regel nicht angewandt werden, obwohl die Pause und das Hochlagern helfen können.

Neu oder veraltet? Das PECH-Schema in der Kritik

Die PECH-Regel ist nicht neu und seit 2012 wird vermehrt Kritik an dieser geübt. Kritiker beziehen sich auf eine Studie des irischen Wissenschaftlers Chris Bleakley von der University of Ulster in Newtownabbey bei Belfast.

Dieser beruft sich auf Daten mehrerer Studien und kommt zu der Schlussfolgerung, dass Kühlung bei Sportverletzungen kontraproduktiv sein kann, da das Kühlen die Regenerationsfähigkeit und das Verletzungsrisko erhöht. Wer länger als 20 Minuten kühlt, setzt die Muskelstärke herab. Geschwindigkeit und Wendigkeit sowie die Ausdauer beim Sport werden verringert.

Hervorzuheben ist, dass sich diese Nachteile alle auf Wettkampfathleten beziehen, die kurz nach einer Verletzung wieder leistungsfähig sein müssen. Die PECH-Regel sollte von allen anderen Sportlern weiterhin angewandt werden.

Festzuhalten bleibt zudem, dass es sich nur um Schlussfolgerungen aufgrund von Daten anderer Studien handelt. Handfeste Beweise fehlen.

PDF zum Ausdrucken

HIER kannst Du das PECH-Schema ausdrucken. Es kann z. B. in der Grundschule genutzt werden, um die PECH-Regel zu unterrichten.

Über Silko 17 Artikel
Silko ist angehender Fitnesscoach mit Fitnesstrainer-A/B-Lizenz und Personal-Trainer-Lizenz (Medical Fitness). Du kannst Dich von ihm individuell und online coachen lassen, damit Du Deine Ziele noch schneller erreichst.

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